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About the Concert
TELLAVISION
„I went out on the street and back and I've had the same attitude when I came back“ singt Fee Ronja Kürten alias Tellavision mit einem sarkastischen Augenzwinkern auf ihrem nunmehr dritten Album „The Third Eye“, das weniger eine Zäsur in Kürtens Oeuvre als vielmehr eine Absage an die gängigen Strukturen des Musikgeschäfts darstellt. So entwickelt die Hamburgerin mit eben jener „Attitude“ eine gänzlich neue, originäre Formen- und Klangsprache und dekonstruiert jegliche Grenzen von (Anti-)Pop und Avantgarde, Sub- und Hochkultur, von Hi- und Lo-Art. Aus ihrer Rezeption zwischen den vielbeschworenen Stühlen, macht Kürten eine Tugend und spielt damit zu „punk“ für Kunststudent_innen und gleichzeitig zu „arty farty“ für Punks zu sein. Aber der Reihe nach: tief verwurzelt im Do-It-Yourself-Kontext kommt Kürten – die unter Jutta Koether und Felix Kubin an der Hamburger HfbK studierte – von der expressionistischen Malerei (Stichwort: Action Painting) und gründet 2007 schließlich das Solo-Projekt Tellavision, dessen Aussprache sich zunächst als schwierig entpuppt.
Doch das Wortspiel macht aus dem konsumorientierten Fernsehgerät nicht nur eine dem mittleren „A“ geschuldete weibliche Erzählung, sondern ist zugleich als Aufruf zu verstehen seine eigene Vision darzulegen (Tell a vision!), der Partizipation und des wechselseitigen Dialogs. Textlich multiperspektivisch von zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Auseinandergehen, vom Scheitern und Aufstehen, von Freude sowie Enttäuschung erzählend, entstehen so aus vermeintlicher Verzweiflung große Momente der Selbstermächtigung.
Mit einem interdisziplinären Ansatz aus Visual Arts, Film und Musik greift Kürten diverse popkulturelle Referenzen auf, verwirft diese, um sie anschließend wieder zusammenzusetzen und präsentiert auf ihre Art und Weise neue Positionen gegenwärtiger Kunst. Nachdem die Mittzwanzigerin den Vorgänger „Funnel Walk“ noch gemeinsam mit Tobias Levin (Tocotronic, Kante, Ja, Panik) aufgenommen hatte, produzierte sie „The Third Eye“ - das popkulturell so aufgeladene dritte Auge - komplett im Alleingang (Stichwort: DIY) während ihres Aufenthaltes im sogenannten „Whitehaus“ - eines von vielen selbstverwalteten Kulturzentren in Boston - an der US-amerikanischen Ostküste, dessen ganz eigene Atmosphäre stets mitzuschwingen scheint.
Tellavision http://tellavisionmusic.com Kalt Records
GOLDEN DISKÓ SHIP
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HILDEGARD VON BINGE DRINKING
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